Tierkliniken ohne Notdienst?

  • Hier sind sich alle Hundehalter einig. Wenn man des Nachts oder am Wochenende eine Magendrehung beim Hund hat, kann man sich nur noch traurig daneben setzen und sich liebevoll vom Hund verabschieden.


    Hier gibt es zwar Notdienst, aber oft nur bis 12 Uhr Mittags. Die nächste Tierklinik die überhaupt noch Notdienst macht, und damit wohl auch bald aufhört, liegt über 2h entfernt.

    Ja, auf solche Zeiten steuern wir hier offenbar auch zu auf kurz oder lang. Und seien wir ehrlich, selbst 1 Stunde Anfahrt ist da schon zu viel.


    Ich wünschte, es gäbe wenigstens eine Art Notfallmedikament was den Hund schlafen lässt und subkutan gespritzt werden kann. Es muss grausam sein wenn man daneben sitzen und warten muss, dass der Hund irgendwann bewusstlos wird und stirbt. Ich habe ja erlebt wie das bei Laky war, und da war von Auffinden des Hundes im Garten, Telefonat und Eintreffen der TÄ grad mal 10 min Wartezeit. Und das war schon schlimm. Eine Fahrt von 30 min aufwärts hätte sie übrigens nicht mehr geschafft, völlig unrealistisch.

    Liebe Grüße aus dem Moseldelta wünscht Tanja mit den Rippchen

    Lucas: Podenco-Greyhound-Mix, geb. 2008

    Paul, Galgo, geb. 2018

    Willy, Galgo, geb. 2020

    Unvergessen und uns bereits vorausgegangen: Laky, Rapido, Ayuna & Pepper - see you in heaven! :red_heart:

  • Ich glaube, sollte es nur noch darum gehen, den Hund möglichst schnell zu erlösen, und kein Notdienst erreichbar wäre, würde ich mich der Pferdeklinik aufdrängen die hier in 10 Minuten erreichbar ist und rund um die Uhr Notdienst hat.

    Wirklich behandeln lassen kann man da aber nur Pferde.

    Erinnerungen sind kleine Sterne,

    die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

                                            (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Schreckliche Vorstellung Shyruka :frowning_face:

    Ja leider. Ich hoffe wirklich, dass wir sowas niemals haben. Das wäre glaube ich wirklich der erste und einzige Grund der mir einfallen würde, dass ich keine Hunde mehr halten würde.

    Allein der Gedanke macht mir Angst.

    Auch, weil ich Quinta mit ihrem allergischen Schock, den sie zum Glück in der Woche hatte, dann auch hätte sterben müssen.

    Wir haben zum Glück mittlerweile Notfall-Medikamente. Zu dem Zeitpunkt aber nicht.

  • Das heißt dann aber auch, daß immer 2 Ärzte für einen Patienten bezahlt werden müssen. Und daß andere Patienten nicht behandelt werden können, weil kein Arzt zur Verfügung steht. Beim eh schon vorhandenen Ärztemangel. Würdest du im Notfall in die Praxis kommen wollen und zu hören bekommen "Tut uns leid, wir haben keinen, der sich drum kümmern kann. Sind zwar 6 Ärzte da, aber auch schon 3 Patienten, die müssen leider in Teams arbeiten."?

    Geht nicht darum, dass nur erfahrene Ärzt*innen arbeiten sollen, sondern darum, dass wenn keine Behandlung erfolgt, (beim Klammern wird auch echt keine besonders große Erfahrung benötigt) dann auch nicht der vierfache Satz berechnet werden sollte.

  • Über diesen Artikel bin ich gerade gestolpert.


    Investoren übernehmen immer mehr Tierarztpraxen und Kliniken
    Immer mehr Tierarztpraxen und Kliniken werden von großen Ketten übernommen, hinter denen die Konzerne Mars oder Nestlé stehen. Für Hunde- oder Katzenhalter hat…
    www.tagesschau.de


    Verrückt, dass Firmen wie Nestlé Tierkliniken aufkaufen.

    Davon hätte ich bisher noch gar nichts gehört.

    Erinnerungen sind kleine Sterne,

    die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

                                            (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Verrückt, dass Firmen wie Nestlé Tierkliniken aufkaufen.

    Davon hätte ich bisher noch gar nichts gehört.

    Das, was daran sehr ungut ist, dass sie den Ärzten die Bedingungen aufdrücken, wie sie arbeiten sollen. Aber ey, bei den Kliniken und großen Praxen für Menschen ist das schon längst so….

  • Ich glaube der wichtigste Satz im Artikel ist:

    Quote

    Deutschland ist bei den Honoraren für Tierärzte noch entschieden billiger als der Rest Europas.

    Wenn man die lange, schwierigr Studienzeit und die grossen Investitionen für eine Tierarztpraxis bedenkt, sind die Preise halt deutlich zu tief.


    Klar, ich zahle auch gern weniger, aber irgendwann muss sich ein so langes Studium und so grosse Verantwortung auszahlen.


    Wenn nicht, ist es halt besser Angestellte von grossen Ketten (Mars, Nestlé) zu sein.


    Notfallpraxen (24/7) in meiner Umgebung per Auto:

    Tierspital Uni ZH 26"

    private ä, gute Tierklinik mit fast allem 29"

    Sehr renomierter Kleintierchirurg 700m

  • KuK Bist halt langsam


    Hetz mich nicht! "='


    Noch eine Bemerkung:

    Klar ist es toll einen Arzt zu haben, der einem das ganze Leben begleitet.

    Aber seit der Pesionierung meines Hausarztes haben wir eine Gemeinschaftspraxis mit mehreren ÄrtzInnen. Ist toll 6.5 Tage pro Woche da, nie zu wegen Ferien.

    Auch Gemeinschafts-, Gruppenpraxen, egal ob Mensch oder Tier haben Vorteile

  • Das heißt dann aber auch, daß immer 2 Ärzte für einen Patienten bezahlt werden müssen. Und daß andere Patienten nicht behandelt werden können, weil kein Arzt zur Verfügung steht. Beim eh schon vorhandenen Ärztemangel. Würdest du im Notfall in die Praxis kommen wollen und zu hören bekommen "Tut uns leid, wir haben keinen, der sich drum kümmern kann. Sind zwar 6 Ärzte da, aber auch schon 3 Patienten, die müssen leider in Teams arbeiten."?

    Ich möchte nicht, dass ein Student ohne Erfahrung an meinen Hunden rumprobiert. Ich habe das auch Gott sei Dank noch nicht erlebt. Aber es steht ja jedem frei, seinen Hund zu Probe-Experimenten zur Verfügung zu stellen.

    Meine Tochter ist Ärztin, Gynäkologie ...

    auch da ist es üblich dass junge Assistenzärzte so bald wie möglich in den Krankenhäusern die nächtlichen Bereitschaftsdienste übernehmen

    (bedeutet dann 24 Std.-Schichten ... d.h. 12 Std Dienst und 12 Std. "Bereitschaft", die in der Geburtshilfeabteilung aber regelmäßig ebenfalls mit viel Arbeit und wenig Schlaf gefüllt wird).


    Allerdings ist klar geregelt, dass Immer ein erfahrener Arzt in Hintergrundbereitschaft sein muss, und die jungen Assistenzärzte sich dann bei Bedarf entsprechend rückversichern können (telefonisch, oder wenn's Ernst ist die erfahrene Verstärkung schnell herbeirufen). Und der zuständige Oberarzt muss im Ernstfall auch dafür geradestehen, wenn in "seiner" zu beaufsichtigenden Schicht etwas schief geht ...

    Hat ein allzu unerfahrener Assistenzarzt Nacht-Dienst, kann das dann für den zuständigen Oberarzt bedeuten, dass er auch nicht viel Schlaf abkriegt ... denn die unerfahrenen Ärzte klingeln jene dann auch entsprechend oft an.



    Ich finde das so auch in Ordnung:

    die jungen Ärzte können Erfahrung sammeln, können aber jederzeit einen kompetenten Oberarzt um Rat oder auch tatkräftige Hilfe fragen.


    Wie das in Tierkliniken läuft weiß ich nicht,

    zumindest in größeren Kliniken müsste/sollte es eigentlich ähnlich laufen ...

  • Mh, ich zitiere nun hier tausend Zitate :grinning_squinting_face: Egal.


    Ich habe nicht dagegen, einen noch unerfahrenen Arzt dabei (!) zu haben. Wenn es so läuft, dass ein erfahrener Arzt anwesend ist, kein Problem. Nur unerfahrene Ärzte und die Praxis würde mich nie wiedersehen - egal ob es um Tiere oder Menschen geht.

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