Dieses Thema betrifft wahrscheinlich alle Hundebesitzer mit alten, kranken oder Handycap-Hunden, insofern nicht nur die Besitzer von Senioren.
Wem nützt dieses Thema?
- Mir und vielleicht auch anderen, unter dem Aspekt "Geteiltes Leid ist halbes Leid".
- Leuten, die vielleicht einen alten Hund aufnehmen möchten oder schon mal einen Einblick haben wollen, wie das so mit alten Hunden läuft.
- den Hunden, weil man hier vielleicht auch Tipps bekommt, auf die man selber nicht gekommen ist.
Die Krankheiten möchte ich hier gar nicht in den Vordergrund stellen, sie sind eben oft der Anlass für den Mehraufwand.
Und vorab: Auch wenn man oft über den Mehraufwand flucht und man vielleicht öfter mal genervt ist... wir - denn ich glaube, dass das die meisten von euch so sehen - machen diesen Mehraufwand sehr gerne, eben weil wir wissen, dass er zeitlich begrenzt ist und für uns die Möglichkeit ist, unserem Hund die letzte Lebensphase so schön wie möglich zu gestalten.
Nun aber zum Mehraufwand meinerseits:
- Futterzubereitung dauert inzwischen viel länger als früher: hier ein Pülverchen, die Tabletten nicht vergessen, die CBD-Tropfen vorab auf einem Nassfutterteil in der blanken Hand - klebt klasse, die Ölspritzer noch drüber, ach... die Kräuter sind auch noch nicht drin usw. (Die erhöhten Kosten für Spezialfutter, Tabletten und Nahrungsergänzungen lasse ich mal ganz beiseite...)
- Die Treppen im Haus: Jedes Mal Ganzkörpertragehilfe an- und ausziehen. Jerry lässt das sehr stoisch über sich ergehen, ein wahrer Held! Wir versuchen, die Gänge nach oben und unten zu minimieren, aber mindestens dreimal am Tag, bzw. 6 mal wegen hoch und runter ist diese Prozedur von nöten.
- Jerry möglichst nicht mehr alleine lassen: Er konnte immer gut 3-5 Stunden alleine sein, aber sein Platz war eben oben im Treppenhaus, und er hatte dann die ganze Diele oben und unten zu Verfügung. Man müsste ihn jetzt an einen anderen Ort gewöhnen. Geht natürlich, aber muss auch nicht... Da er sowieso oft zur Sitterin kommt, kann man das auch so managen.
- Jerry hat immer sehr gut einhalten können bzw. war von Natur aus ein Langschläfer. Manchmal waren wir früher abends zuletzt um 20 Uhr draußen und dann erst wieder morgens 8, 9 Uhr oder später. Nun gehts immer noch gegen 23 Uhr zum letzten Pipimachen raus (d.h. auch wieder die Treppe s.o.), und morgens hat er spätetestens um 8 Uhr Druck und muss raus. Da wir oben schlafen, heißt das wieder Anlegen der Tragehilfe usw.
- Ein- und Aussteigen ins Auto nur noch mit Rampe. Das ist auch lästig... Das doofe Ding klemmt manchmal und nicht immer ist Platz, dass man hinter dem Auto die Rampe anlegen kann. Notfalls wird er dann herausgetragen/hineingehoben - 25 kg gehen für so kurze Momente.
- Die Spazierwege sind deutlich kürzer möglich und langsamer. Die Welt wird kleiner... Aber mit dem Auto kann man z.B. Distanzen überwinden und doch noch Abwechselung schaffen.
- häufigere Tierarztbesuche mit Bangen, was dabei rauskommt....
So, das ist erst einmal meine Liste... an sich ja noch überschaubar, oder?