Nein, zuviel Belohnung gibt es nicht

  • Die Aussage ist mir ganz wichtig, weil ich es für essentiell halte, dass ein Verhalten, dass man gut findet, auch unzweifelhaft Bestätigung erfährt.

    Der Hund soll sich sicher sein: Das war gut von mir, das war genau richtig.

    Ganz besonders, wenn dem Hund eigentlich etwas Anderes vorschwebt und er eigentlich auf etwas verzichtet. Auch wenn er das schon länger so macht, kriegt er trotzdem die volle Belohnung.

    Die Freude darüber schwächt sich nicht ab.

    Egal ob nun auf Verbalsignal oder selbsttätig, wobei selbsttätig generell hoch belohnt wird.

    Aber auch einfaches Sitz kriegt welche. Ich finde "Ausschleichen" nämlich unfair. Außerdem bedeutet es für einen stets abwägenden und die Situation im Einzelfall bewertenden (das Gegenteil zu klassisch konditioniertem) Hund merklich, dass Zweifel entstehen, ob denn nicht mittlerweile ein anderes Verhalten wohl ratsamer ist, wenn es nicht mehr ausreichend belohnt wird. Und dann fängt er an auszuprobieren. Die gibt's die Hunde. Meine ist so eine, die stets analysiert: Hat der da das dann schon einmal gemacht bei welchem Wetter mit wem und darf der das heute?

    Es wäre bei ihr richtig verkehrt, davon auszugehen, "das kennt sie ja, da muss ich nicht darauf achten". Es sind Nuancen der ABweichung, die zu einer neuen Bewertung und zu Handlungsbedarf führen und es irritiert sie, wenn sie für etwas weniger positives Feedback bekommt. Sie überlegt sich, was denn daran falsch sei. Und auch deshalb bekommt sie die volle Belohnung.

    Ich bin der festebn Überzeugung, dass man mit Belohnung und positivem Unterbrecher in hoher Erregungslage nie was falsch machen kann und habe auch keine Angst, dass sich irgendwas ausleiert.


    Negative Strafe- also Ausbleiben der Belohnung, bzw auch nur Lob (als Abschwächung von Lob und Keks)nutze ich nur, wenn der Hund etwas nicht richtig gemacht hat, Sobald er aber umschwenkt kriegt er eine bessere Belohnung und die beste eben, wenn er das von sich aus macht oder eben einen echten Gefallen tut- es ihn also schon Überwindung kostet- oder wie beim Hundesport grundsätzlich erstmal sinnlos ist. Man kann mit abwechselnder und neuer Belohnung den Wert steigern. Den Wert darüber zu steigern, dass man nur noch seltener belohnt, lehne ich ab.

    Wenn negative Strafe, dann versuche ich grundsätzlich dem Hund zu ermöglichen, doch an eine gute Belohnung zu kommen.

  • Rein theoretisch kann ich mich dem anschließen. Aus meiner Erfahrung heraus funktioniert das auch prima, jedenfalls hatte ich nie irgendeinen Hund damit "hochgepusht". Es mag vielleicht ein paar Hunde geben, die dadurch aufdrehen und alles schlimmer zu werden scheint. Ich selbst hab das aber noch nicht erlebt. Weder bei meinen noch im näheren Freundeskreis.


    so weit

    Maico

  • So, ich packe jetzt mal die dem Thema entsprechenden Beiträge aus dem Freuthread hier mit rein.

    Kannst du das bitte irgendwann nach meinem Eingangsbeitrag verschieben? Denn sonst ist überhaupt nicht klar, worum es eigentlich geht und ich habe keine Lust darauf, dass reflexhaft wieder in übliche Nebenschauplätze gewechselt wird- z.B. warum sich keiner freuen darf- darum ging es nie.



    Hat sich erledigt, die entsprechenden Beiträge wurden in einen eigenen Thread verschoben.

  • Mal in Kurzform, weil wenig Zeit:


    Belohnung für gewünschtes Verhalten oder solches auf dem Weg dahin? Immer gerne!


    In der Situation von femo halte ich ein wildes Zerrspiel für kontraproduktiv, weil der Hund von alleine nicht hoch erregt war und das dann durch die Belohnung ausgelöst werden würde...


    Ein verbalen Lob und ein strahlender Mensch, der das tolle Verhalten und eben das cool bleiben bewundert ist doch nicht nix?


    Für mich setzt sich der Alltag aus ganz vielen Facetten zusammen...


    Wilde Zerrspiele kann ich hier so gar nicht anbieten, weil ich immer in der Gruppe unterwegs bin und Ping auch oft Maulkorb trägt... Macht aber nix, hier gibt es jede Menge alternativen...


    Und ja, manchmal wird umgelenkt, manchmal üben wir anschauen und aushalten und manchmal treten wir auch einfach den geordneten Rückzug an...


    Für den Umgang mit meiner Hündin ist Ruhe oberstes Gebot und klar darf sie sich austoben und Frust loswerden, aber das ist nur ein kleiner, wenn auch wichtiger Teil in unserem Leben...


    Ein hohes Erregungslevel ist hier fast die Garantie, dass sie versucht stiften zu gehen...


    Wenn sie also stehen bleibt und angespannt in den Wald starrt, dann gibt es dafür keine Party, sondern ruhige Bestätigung... Ich sage ihr, wie toll sie ist und dass sie das unglaublich gut macht! Mit ruhiger Stimme aber vollkommen ernst gemeint!


    Erst wenn sie sich mir zu wendet kommt ein bisschen mehr Dynamik, aber auch in Maßen... Weil knipse ich sie an, ist sie an! Macht uns beiden wenig Freude :winking_face:


    Würde ich so mit ihr arbeiten, wie du Brachialine es mit deiner machst, würde sie abgehen wie eine Rakete...


    So ähnlich war es auch schon mit Finn, wenn auch nicht so krass...


    Je weniger Action auch von mir unterwegs, umso ruhiger die Ausgangslage und umso gelassener war der Umgang der Hunde mit Außenreizen :slightly_smiling_face:


    Deswegen arbeite ich gerne mit Futter...


    Beute ist hier die Superbelohnung! Also zum Beispiel fürs da bleiben bei Rehsichtung... Wenn die Erregung eh schon sehr hoch ist... Da wäre Futter nicht ausreichend... Also für meine Hunde


    In der Situation mit femo hätte ich es nicht anders gemacht und mich auch sehr mit dem Hund gefreut, dass er die Kinder so wenig aufregend fand...


    Belohnung kann eine Situation auch wichtiger machen, als sie sein müsste... Und wenn er das schon so toll zeigt, muss ich ja nicht unbedingt ne Party zeigen und ihn wieder in die Erregung holen, die ich so mühsam abgebaut habe...

    LG Helena mit den Schnubbis Teddy, Max und dem Ping


    "Stehst du mit dem Rücken zur Wand, lehn dich an!" - Anna Meißner -

  • Weiter schnüffeln zu dürfen und eine verbale Bestätigung wie in Femos Fall kann ja auch eine Bestätigung sein.

    Und ich kenne es auch so, dass spielen z.B. total hochpusht. Ein geworfener Keks dagegen, trotz dynamischer Aktion, führt eher dazu dass der Hund konzentriert sucht.

    -Glück ist nur echt, wenn man es teilt-

    Alexander Supertramp

  • BVBTom dieses „durch ein Spalier laufen“ ist für so einige Hunde purer Streß. Auf einer Seite stehen gibt denen die das brauchen die Möglichkeit zum ausweichen.

    Das ist mir mehr als bewusst, wenn man aber in einem Wald ist, wo dutzende von Hunden sind, habe ich zwei Möglichkeiten. Entweder ich arrangiere mich mit anderen HH, oder ich warte selbe und gehe aus der Situation. Wie machst du es dann?


    Anders rum, wenn man es üben kann und positiv abschließt, kann es viel positives auch bewirken?


    Ich glaube wenn man mit einem Hund unterwegs ist der evtl. Probleme hat, such man nicht ein gebiet auf, wo sehr viele Hunde sind.


    Genau das übe ich auch mit dem Welpen, er hat da keine Angst und lernt so viele Situationen jetzt kennen, die für mich schon alle auch dazu gehören. Ist aber auch egal, ist hier völlig OT

  • Kannst du das bitte irgendwann nach meinem Eingangsbeitrag verschieben?


    Meines Wissens nicht möglich, da die Beiträge chronologisch sortiert werden. KuK , kann man da was machen?


    Die, in denen es ausschließlich ums Mitfreuen ging, habe ich eh außen vor gelassen, ebenso die Beiträge, in denen es um das Verhalten bestimmter Hunderassen ging.


    edit: Zweite Satzhälfte ergänzt


    Wurde erledigt durch Auslagerung der entsprechenden Beiträge

  • KuK , kann man da was machen?

    Man könnte einen älteren Beitrag von Brachialine hier rein kopieren, dessen Inhalt löschen und stattdessen den Inhalt ihres Eröffnungsbeitrags da einsetzen.


    Die chronologische Reihenfolge durcheinander zu bringen, finde ich für „später hinzugestoßene“ allerdings auch nicht gerade hilfreich. Dann lieber einen erklärenden Beitrag voranstellen (auf ähnliche Weise).

  • Wir könnten ja mal einen Thread aufmachen, in dem wir nach der Meinung der Forengemeinde fragen, ob wir Moderatoren demnächst möglichst schnell und ohne Beteiligte zu fragen (also ziemlich autoritär :winking_face: ) Themen auslagern dürfen / sollen und evtl. dann neue Themen aufmachen.

    Vielleicht sogar mit Abstimmung? =O

    Gut abgerichtet kann der Mensch der beste Freund eines Hundes sein.

    Einmal editiert, zuletzt von karlotte ()

  • *grmmpf* Ich nehm sie alle wieder raus und packe die Beiträge in einen eigenen Thread.

    Hilft dir es wenn ich sage ,würde ich nicht machen ? 😅


    Danke fürs trennen und gut ist.

    Wir sind ja kein Archiv für Hundegeschichte/Psychologie...


    Wenn man was nicht versteht ,gibt es die Möglichkeit des nachfragens.

  • Absolut!Dem kann ich mich vollumfänglich anschließen! (Liegt vermutlich an der ähnlichen Erregbarkeit :winking_face: ).

    Wenn Nyla eine Situation ruhig meistert, in der die sonst tendenziell hochfährt, ist "partymäßige" Belohnung eher kontraproduktiv, da es dann nach eigentlich bereits gemeisterter Situation hinterher noch zu einem ungewollten Hochfahren und Übersprungsverhalten führen kann.. hier geht auch viel mit Futter oder verbal, anfassen/streicheln findet sie da eher doof, und mit Spielbelohnung schlägt es zu schnell um...

  • Wie macht ihr es denn mit mehreren Hunden???


    Bei mir ist ja nur ein Hund auffällig je nach dem.

    Und einen Hund alleine zu belohnen ist für mich schwierig, da mir dann alle drei den Rest des Weges an den Fersen kleben (Greift sie in die Tasche? Gibt es jetzt wieder was?).

    Und ich verteile ungern Leckerlies an drei Hunde, wenn ich nur einen meine.


    Phoebe lässt sich relativ gut mit Leckerlies ablenken, ist aber ein bestimmter Punkt in der Aufregung überschritten, geht da nichts.


    Spielbelohnung habe ich noch nie ausprobiert.

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