Verständigungsschwierigkeiten

  • Ich war mal wieder echt dämlich:


    Wir treffen regelmäßig eine kleine, etwa 6 Kilo leichte Hündin, Emmi, die Spock nett findet. Missverständlich geschrieben, also sie findet Spock toll und er sie eben "nett". Die Kleine darf bei Spock alles, mitrennen wenn er seine Frisbee fängt, um ihn herumwuseln, wenn er etwas suchen muss, oder wir irgendwas üben, und manchmal beschmust sie ihn und er, Macho der er ist, duldet das großmütig.

    Gestern aber nicht, da wollte sie wieder mitrennen, doch Spock hat gesagt, "nix da, bleib Du mal weg".

    Die Halter von Emmi haben das mit den üblichen Floskeln wie "schlechter Tag und wir sind auch nicht jeden Tag gleich gut drauf" entschuldigt,

    ich habe dann erst einmal Spocks Zeug weggeräumt ihm mit dem üblichen "Schluss" gesagt, dass Feierabend bei uns ist und die beiden Hunde ein Weilchen beobachtet, bis ich endlich erkannt habe, dass Spock sich Emmi gegenüber ganz anders verhält, weil sie ein Mäntelchen anhat.


    Schön doof von mir, nicht gleich zu erkennen, dass mein so leicht zu lesender Hund Verständigungsschwierigkeiten hatte.

  • Das finde ich recht spannend.

    Manchmal gehöre ich ja zur Fraktion "etwas naiver Hundehalter" und hätte jetzt nicht angenommen, dass ein Mäntelchen so viel ausmacht, weil..............die kennen sich ja. :gi22:


    Aber das erklärt, für mich zumindest, Bonnis Verhalten manchmal bei Hunden, die wir eigentlich bisher ruhig passieren konnten.

  • Danke, das ist sehr interessant.

    Ich denke, dass wir oft falsch interpretieren.

    Lupus hat wirklich Probleme mit großen, sehr befellten Hunden.

    Wenn er erkennt, dass sie weiblich sind. Ist das soweit kein Problem mehr.

    Bei Rüden aber ist es ein großes Problem.

    Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass er recht beeindruckt von der scheinbaren Masse war.

    Möglich wäre aber auch, dass die Kombination Rüde, groß und schwer lesbar Auslöser ist.

    Vor Jahren liefen wir mal an einem riesigen(!) Landseer vorbei. Ein total ruhiger Hund und an der Leine. Da ist er völlig explodiert und ich hätte wirklich zu tun um ihn an der Leine zu halten und wieder zu beruhigen.

    Erinnerungen sind kleine Sterne,

    die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

                                            (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Ja, sehr intesresantes Thema!


    Pino- Bearded Collie - wird öfter von anderen angepöbelt wenn er Geschirr/Halsband trägt welches ihm das Fell abstehen lässt. Auch wenn er selbst völlig gelassen ist.

    Ohne/mit anderem Equipement passiert das kaum.


    Und Khan kann nicht "bulldoggisch". Egal obs Hündin oder Rüde ist und superfreundlich spielen mag. Atemgeräusche und "Stieraugen" - das ist für ihn immer eine Kampfansage.......

  • Das konnte ich noch nie feststellen. Vielleicht lag es am Geruch dieses Mantels?

    So etwas ähnliches habe ich bisher nur als Reaktion von einem befreundeten Hund erlebt, als die Maus einen Maulkorb trug. Und das dürfte daran liegen, dass er beim Spielen im Weg war bzw. er sich daran gestossen hatte- wurde dann sofort ausgezogen.

  • Die Wheaten Terrier, die ich hatte/ habe können alle nicht mit den kurzen Schnauzen. Auch Boxer waren wirklich nicht beliebt.

    Sie waren da immer misstrauischer als bei anderen Hunden und jegliches "komische" Verhalten des Hundes liess die Stimmung kippen. Diese Rassen sind ja oft auch "trampeliger" unterwegs.

    Möpse wurden irgendwie nicht als Hunde angesehen und sehr irritiert beäugt. Da ist nie was passiert, aber ich war auch vorsichtig.

  • Diese Rassen sind ja oft auch "trampeliger" unterwegs.

    Das trifft meines Erachtens wenn, dann nur auf Boxer zu und auch da eigentlich nur die Rüden. Die sind meiner auch unangenehm .Ein Mops erlebe ich meist als sensibel . Meine hat die früh kennengelernt und gar keine Probleme.

  • Bulldoggen haben oft auch ein grundsatzlich "breiteres" Gangbild. Das wirkt schneller stelzend und könnte von dem anderen Hund deshalb falsch gewertet werden.

    Erinnerungen sind kleine Sterne,

    die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

                                            (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Wenn es wirklich am Mäntelchen lag, ist es ja eigenlich ziemlich traurig, was wir unseren Hunden mit solchen "Verkleidungen" antun. Andererseits wird Emmi das Mäntelchen sicherlich nicht nur aus Spaß tragen, sondern eben, weil sie sonst frieren würde.


    Es wäre mal interessant, nach wie vielen Begegnungen mit Mäntelchen Spock Emmi wieder so unbefangen begegnet wie ohne Mäntelchen. Zum Glück können Hunde ja auch lernen...


    Bei uns war das am Anfang für Jerry ein Problem, wenn ich morgens nach der Dusche mit einem Handtuch um dem Kopf aus dem Badezimmer rauskam. Ihm war eine gewisse Skepsis anzumerken, die bis zum Schluss nicht völlig verschwunden war.


    Bezüglich Hundemänteln wäre das mal was für die Hunde-Zubehör-Hersteller, möglichst unauffällige Sachen herzustellen, die dann eben möglichst wenig die Kommunikation erschweren.

    Vielleicht sollte jeder mal die Haare, die er so im Laufe eines Jahres rausbürstet oder in der Wohnung aufsammelt, behalten, damit daraus was für die warmen Tage hergestellt werden könnte. Dann wäre auch der Geruch recht nah am Original. :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Gut abgerichtet kann der Mensch der beste Freund eines Hundes sein.

  • Ich für meinen Teil halte es meist so, dass Quinta keinen Kontakt zu anderen Hunden (die ich so nicht kenne) hat, wenn sie ihren Mantel trägt. Weils in meinen Augen auch logisch ist, dass es mit der Kommunikation nicht gut klappen kann, plus ich auch nicht weiß wie der andere Hund auf die Kleidung reagiert. Gibt ja auch bei Geschirr und Halsband Hunde die daran herumreißen.
    Außerdem kann ich mir für meinen Teil gut vorstellen, dass sich Hund recht unwohl in einem Mantel der einschränken könnte, fühlt wenn man einem Fremdling begegnet. Schließlich "ist" das irgendwas am Körper.


    Die meisten Hundeklamotten schränken ja nicht wirklich ein. Zumindest von den namenhafteren Herstellern nicht. (Wolters, SDW, DG...). Aber es ist eben trotzdem etwas am Hund. Man kann ja gar nicht vermeiden, dass die Beine einen Widerstand spüren. Und wenn man mal darüber nachdenkt, dass Kopf auf Rücken ablegen eine nicht ganz so nette hündische Geste ist, da aber ja die ganze Zeit etwas auf dem Rücken ist... Kann ein Hund sicher etwas fehlinterpretieren, wenn er den anderen Hund aus den Augen verliert. Und je nach Optik des Mantels, sind die bestimmt auch bedrohlicher. Schließlich ist der andere Hund plötzlich größer oder breiter, hat nen Plüschkragen oder Knistert sogar.

  • Weils in meinen Augen auch logisch ist, dass es mit der Kommunikation nicht gut klappen kann

    Wozu denn diese Pauschalfeststellung?

    Es kommt da doch wohl auf den Hund an. Vielleicht irritiert der Geruch oder er kennt das einfah nicht. Von den ca. 1000 Begegnungen die wir mit Mantel hatten (entweder selber oder der andere Hund) war keine negativ. Weder Gang, noch Ohren, nohc Haltung sind dadurch beeinträchtigt.

    ist es ja eigenlich ziemlich traurig, was wir unseren Hunden mit solchen "Verkleidungen" antun.

    Ist das dein Ernst? Ich dachte es wäre klar, dass man verhindert, dass der Hund friert oder vor Kälte unrund läuft weil er krampft. Das empfinde ich als "Antun". Wirklich: noch nie erlebt. Mein Hund ist allerdings auch ziemlich kommunikationsbegabt. Das einzige, wo sie vorsorglich erstmal was klar macht, sind intakte Rüden, die ihr körperlich überlegen sind- und nein die hattenn bisher keine Mäntel an

  • Mit bekleideten Hunden weiss ich es nicht, das gibt es in unserer Umgebung eigentlich nur bei Minihunden und die findet Wegs immer ok.


    Wega traut aber den meisten Hunden an der Leine nicht über den Weg, die kläfft sie öfters an. Der gleiche Hund unangeleint ist kaum ein Problem da gilt meist gepflegtes Desinteresse.

    Ich denke Hunde an der Leine bewegen sich halt anders.

  • Ist das dein Ernst? Ich dachte es wäre klar, dass man verhindert, dass der Hund friert oder vor Kälte unrund läuft weil er krampft. Das empfinde ich als "Antun".

    Habe ich doch direkt im Folgesatz geschrieben... 🙄

    Natürlich geht das "Nichtfrieren" vor... Streich meinetwegen das "Antun"... Ich finde es trotzdem traurig, dass Klamotten solche Unsicherheiten in der Kommunikation ausrichten können.

    Zumal eventuell einige Hundehalter das nicht durchschauen oder berücksichtigen und dann ihre Hunde nicht genug vor daraus resultierenden Streitigkeiten schützen.


    Jerry als Senior hatte übrigens auch einen Mantel bei sehr kaltem Wetter.

    Gut abgerichtet kann der Mensch der beste Freund eines Hundes sein.

    Einmal editiert, zuletzt von karlotte ()

  • Wozu denn diese Pauschalfeststellung?

    Pauschalfeststellung aus der Vorsicht heraus um den Hund nicht in ungünstige Situationen zu bringen. Ich muss Dinge nicht erst ausprobieren um mich dann im Nachhinein zu ärgern dass es schief gegangen ist.
    Zudem uns im Mantel bisher auch nichts passiert ist, trotzdem denke ich darüber nach. Irgendwer im Forum hatte einen Hund der nicht gerne was an sich hatte, das Fing schon bei Geschirren an. Man stelle sich vor so ein Hund müsste dann ein Kleidungsstück tragen, es ist dann doch ganz offensichtlich dass der sich ganz anders verhält und wohl auch im Grunde nicht wohlfühlt.
    Ich hab es oben schon beschrieben. Beine werden beeinträchtigt (gerade mit diesen Gummizügen an den Haxen.), Am Hals liegt viel an, an der Brust und eben auch vorne an den Beinen gibt es oftmals nicht ganz so viel Freiheit.


    Für mich ist es aber auch wichtig, dass Quinta nicht friert, dann fühlt sie sich nämlich auch nicht wohl und will schleunigst nach Hause. Irgendwo muss man halt abwiegen. Und daher hab ich für meinen Teil die Regel, dass sie im Mantel keinen Kontakt zu fremden Hunden bekommt.

  • Wie gesagt: noch nie gehört. Wird wohl eher daran liegen, dass der Hund das nicht wirklich kennt. Davon kenne ich wiederum keinen. Im staedtischen Gebiet trifft man laufend welche. Genauso kurze Nasen...gegen die spricht zwar ganz viel- aber die Kommunikation ist tatsächlich Sozialisationssache.

  • Madame ist das völlig egal, ob der Fido ihr mit Mantel, ohne Mantel, mit Halsband, Geschirr oder sonstwie begegnet. Sie muß unbedingt hin um dann gepflegt an ihm vorbei zu rennen, wenn er Glück hat, wird er erst nach kurzer Begrüßung ignoriert und danach zum Zweibeiner gegangen. Die beiden freuen sich aber immer, sich zu treffen.


    Bulldogge, Mops, Ridgeback oder sonstwas interessiert sie auch nicht, was ich auch darauf zurückführen, daß sie in jungem Alter zu jedem Hund durfte, den sie interessant fand (also praktisch jeder Hund.


    Ganz allgemein bin ich der Meinung, daß man nur solche Hunde halten und züchten muss sollte, die auch mit den hiesigen klimatischen Bedingungen problemlos zurecht kommen. Weshalb etliche Rassen zumindest in unseren Breiten ersatzlos verschwinden würden, wenn es nach mir ginge.

    You miss a 100% of the shots you don't take.

    (Wayne Gretzky)

  • Ganz allgemein bin ich der Meinung, daß man nur solche Hunde halten und züchten muss sollte, die auch mit den hiesigen klimatischen Bedingungen problemlos zurecht kommen.

    Naja, dann dürftest du deinen eignen Hund nicht halten, wenn er tagsüber im Sommer nicht nach draußen will. :winking_face:

    Momentan hat meine auch Mantel an, weil sie wegn der Pfote nicht frei laufen kann. Ansonsten käme sie gut bis -4°C klar. Und wirklich kälter wird es hier nicht.

  • Ganz allgemein bin ich der Meinung, daß man nur solche Hunde halten und züchten muss sollte, die auch mit den hiesigen klimatischen Bedingungen problemlos zurecht kommen. Weshalb etliche Rassen zumindest in unseren Breiten ersatzlos verschwinden würden, wenn es nach mir ginge.

    Hm, im Sommer ist es heiß, im Winter kalt. Dann würden aber nicht viele Hunde übrig bleiben. Lynnko kommt zum Beispiel mit der Sommer-Hitze tagsüber nicht gut zurecht, weshalb ich auf Hilfsmittel ausweichen muss (sehr früh oder sehr spät/nachts gehen, immer Wasser dabei haben) - aber solche Hilfsmittel müssten dann ja ebenso verpönt sein wie der wärmende Mantel für den frierenden Hund... Also müsste Lynnko schon mal ersatzlos verschwinden. :thinking_face:


    Wie ist es denn mit alten Hunden? Viele Senioren frieren ja...

    Ich mach’ mir Sorgen über den Biernachschub. Nach diesem Kasten und den anderen ist nur noch ein Kasten übrig.

    (Homer Simpson)


  • Ganz allgemein bin ich der Meinung, daß man nur solche Hunde halten und züchten muss sollte, die auch mit den hiesigen klimatischen Bedingungen problemlos zurecht kommen.

    Naja, dann dürftest du deinen eignen Hund nicht halten, wenn er tagsüber im Sommer nicht nach draußen will. :winking_face:

    Momentan hat meine auch Mantel an, weil sie wegn der Pfote nicht frei laufen kann. Ansonsten käme sie gut bis -4°C klar. Und wirklich kälter wird es hier nicht.

    Doch, dürfte ich, auch in Alaska wird's im Sommer 30°C warm, in Sibirien auch 40°C (Kontinentales Klima) Alaska liegt übrigens etwa auf den gleichen Breitengraden wie Deutschland, nur ohne Golfstrom. Schlittenhunde haben mit unserem Klima im Allgemeinen gar kein Problem, an die 40°C und mehr mag generell kein Hund.

    You miss a 100% of the shots you don't take.

    (Wayne Gretzky)

    Einmal editiert, zuletzt von Zurimor ()

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