Diskussion: Erwartungshorizonte und das wie

  • Für mich ist übrigens ZUSAMMENARBEIT auch etwas ganz anderes als der Gehorsam


    Vielleicht irre ich mich aber für mich geht nicht aversiv aufgebauter Gehorsam nicht ohne zusammenarbeit.



    Generell kommt es bei vielen so rüber, als ob das Wort Gehorsam negativ belastet ist. Ähnlich wie Gewalt oder Aggressivität.

  • Für mich ist das Wort Gehorsam tatsächlich negativ besetzt, weil es für mich immer hierarchisch belegt ist und bei Nichterfüllung es negative Emotionen auf Seiten des passiven Parts in der Gehorsamsbeziehung gibt.


    so weit

    Maico

  • Für mich ist übrigens ZUSAMMENARBEIT auch etwas ganz anderes als der Gehorsam dort liegen zu bleiben wo es dem Hund befohlen wurde. Zusammenarbeit ist für mich wenn der Hund etwas macht weil er den Sinn verstanden hat, und das dann ohne Zwang macht.

    Wenn mein Hund liegen bleiben muss, weil ich einem Schaf die Klauen schneiden muss oder weil ich gerade in ein Geschäft gehen möchte, macht er das, auch durchaus gutgelaunt, weil ich sein Warten anschließend belohne. Ob er die Sache wirklich begriffen hat? Vielleicht. Aber eher nicht.

    Und jetzt kommts: Es ist mir egal!

    Wenn mein Hund sich irgendwo hinlegen muss, damit er nicht einem Reiter oder Fahrradfahrer oder wem oder was auch immer in den Weg läuft,

    dann macht er das, und auch noch gerne weil ich ihn gemeinhin so lange dort liegen lasse, bis ich zu ihm gekommen bin um ihm seinen Superkeks zu bringen.


    Zusammenarbeit und Zuhören (Gehorsam klingt echt furchtbar) trenne ich total nicht.


    Wir sind ein Team.

    Aber ich bin entscheidungsbefugt.

    Und ich will das auch so.


    Spock muss Platz machen während Jakob ein Stück Käse zum Horst bringt.


    Einmal editiert, zuletzt von red bumper ()

  • Ich starte hier ungern eine Diskussion was aversiv ist und gehöre selbst sich zu den Wattebäuschchenwerfern. Bei mir gibt es, sehr differenziert um welchen Hund es sich handelt, auch ein deutliches Nein (Jannis und Rieke z.B.) und ein weich gesprochenes „nene“ z.B, bei Kimba (könnte ein BC-Mix sein) und Maya. Diese Hunde würden bei einem lauteren nein in sich zusammenfallen und ich möchte auf gar keinen Fall dass ein Hund Angst vor mir hat, egal was er gemacht hat. Die BC die ich kenne gehören eher zu den sensiblen Typen und keine derben Hunde die alles ignorieren. Zeigt für mich auch die Tatsache, dass dein Border schon im Platz lag als du zu ihm gekommen bist. Sich dann mit einem vor Wut kochenden Frauchen auseinander zu setzen ist für mich kein positiv aufgebauter Gehorsam.


    Diese Situation zeigt doch, dass die Erwartungshaltung zu hoch war und dein Border das (noch ) nicht leisten konnte bei einem kläffenden Hund dort zu bleiben wo er das sollte. Ich wäre in so einem Fall auch ärgerlich aber ausschließlich auf mich selbst, da ich die Situation falsch eingeschätzt hätte. Gab es hier vor ca. 2 Wochen, da ist mein Gismo zu einer Hündin die er kennt gelaufen obwohl der andere Halter das nicht wollte und ich ihn zurückrufen habe. Die Distanz war aber schon zu gering und er hat mich ignoriert. Ich lerne daraus, das nächste Mal einige Meter früher anzuleinen. Evtl. klappt es in einem Jahr dann auch auf wenige Meter, wenn nicht können wir beide auch so wie es ist gut mit leben.

  • Sich dann mit einem vor Wut kochenden Frauchen auseinander zu setzen ist für mich kein positiv aufgebauter Gehorsam.

    Das man sich so auf Worten aufhängen kann. Ich war nicht wütend auf ihn... ich war wütend weil alles mein Fehler war und ich enttäuscht war. Und natürlich spiegelt sich das in meiner Körpersprache wieder + ich bin gerannt. Frontal auf Beide zu. Er ist sensibel und genau das Frontal auf ihn zu laufen + Körperhaltung hat ihn ins Platz gebracht. Sicherlich aber keine aversiven Trainingsmethoden.


    Ohne Hund und Halter zu kennen kann man auf überhaupt nichts schließen. Keiner hier kenn ihn und seine Reaktionen auf was auch immer. Nebenbei, aus einem überzogenen Satz der zur Unterhaltung hätte dienen sollen abzulesen, wie ich den Gehorsam aufgebaut habe ist utopisch.


    Die meisten Border sind sensibel und reagieren extrem auf Ton und Körpersprache. Renn auf die so zu, die allermeisten werden sofort beschwichtigen, unabhängig von ihrer Erziehung.

  • Du findest deine Formulierungen witzig, manche auch, andere nicht.


    Leb damit ,ist doch völlig unerheblich.

    Wenn du die Dinge so beschreibst, macht es eben unterschiedliche Bilder in den Köpfen.

    Gerade bei einem sehr sensiblen Hund würde ich doppelt und dreifach auf meine Verhalten achten.

    Ich persönlich würde zb bei einem Magengeschwür oder ähnlichem darüber nachdenken ob der Hund vielleicht doch (vermeidbaren Stress hat),und so.


    Meinungsfreiheit heißt nicht es darf nicht widersprochen werden.

  • Er ist sensibel und genau das Frontal auf ihn zu laufen + Körperhaltung hat ihn ins Platz gebracht. Sicherlich aber keine aversiven Trainingsmethoden.

    Doch.


    Ne?

    Das ist Alltag und kein Training. Ich finde das macht immer noch einen großen Unterschied. Wenn mein Hund gerade auf die Straße rennen will und ein Auto kommt packe ich ihn Notfalls auch im Fell und reiße ihn zurück. Ob ich da jetzt gepennt habe und es gar nichbt dazu hätte kommen dürfen steht dann auf einem anderem Blatt. Aber das ist sicher kein Training in dem man sich vorgenommen hat dem Hund jetzt beizubringen nicht ohne Freigabe über die Straße zu rennen

    -Glück ist nur echt, wenn man es teilt-

    Alexander Supertramp

  • Er ist sensibel und genau das Frontal auf ihn zu laufen + Körperhaltung hat ihn ins Platz gebracht. Sicherlich aber keine aversiven Trainingsmethoden.

    Doch.


    Ne?

    Das ist Alltag und kein Training. Ich finde das macht immer noch einen großen Unterschied. Wenn mein Hund gerade auf die Straße rennen will und ein Auto kommt packe ich ihn Notfalls auch im Fell und reiße ihn zurück. Ob ich da jetzt gepennt habe und es gar nichbt dazu hätte kommen dürfen steht dann auf einem anderem Blatt. Aber das ist sicher kein Training in dem man sich vorgenommen hat dem Hund jetzt beizubringen nicht ohne Freigabe über die Straße zu rennen

    In der von dir geschilderten Situation hätte man ja auch keine Möglichkeit "frontal auf den Hund zuzurennen".

    Rettendes Eingreifen in Notfällen sollten hier nicht vermischt werden mit Training.

  • In der von dir geschilderten Situation hätte man ja auch keine Möglichkeit "frontal auf den Hund zuzurennen".

    Rettendes Eingreifen in Notfällen sollten hier nicht vermischt werden mit Training.


    Aber es war doch ein Eingreifen von Alanza . Ihr Hund wollte auf einen anderen Hund drauf und sie ist hinterher gesprintet. Was ist denn daran Training?

    -Glück ist nur echt, wenn man es teilt-

    Alexander Supertramp

  • Ich wollte gerne noch kurz zwei Sachen loswerdem.

    Ich muss leider zugeben, dass ich tatsächlich Spock schon mal angeranzt habe, weil er einen wahrscheinlich hormonell bedingten Pinn im Kopf hatte.

    War mir hinterher echt unangenehm, aber entleiben wollte ich mich deshalb auch nicht gerade.


    Und, Border Collies habe ich nicht derart hypersensibel kennengelernt, wie sie hier oft dargestellt werden.

    Vor vielen Jahre hatte ich selbst einen BC (Mein Gott war das ein begabter Hund.) Ich war damals in der aufkeimenden Szene und habe eine ganze Reihe Border Collies richtig gut kennengelernt und darunter waren durchaus Hunde gegen die mein Cattle Dog Spock ein sanftes Lämmchen ist. Gerade bei den Border Collies gibt es reichlich charakterliche Variationen.


    Dieser Krümel hatte schon sehr früh extrem viel Präsenz und Selbstbewusstsein!

    (Für die Liebhaber: Ein Sohn von John Templetons Supreme-Champion "Moss")

    Einmal editiert, zuletzt von red bumper ()

  • Also hat er dich doch nicht gänzlich ignoriert?!

    Wäre das nicht DIE Chance auf einen ganz und gar unaufgeregten Abruf gewesen?

    Wenn du meinst, dass er auf das zweite, grob rufende Abbruchsignal reagiert hat, als er den Hund packen wollte, ja. Da hat er mich kurz nicht ignoriert.


    Ich hatte in den paar Sekunden zwei Möglichkeiten. Entweder Rückruf oder weiter rennen und ihn von dort weg holen.


    Er hätte auf den Rückruf hören können und alles wär supi gewesen. Er hätte sich aber auch umdrehen können und den Chi im schlimmsten Fall gepackt.


    Wär es kein Hund in der Größe eines kleinen Zwegkanninchens gewesen, sondern etwas größeres, hätte ich es mit Rückruf probiert. So hab ich mich für die sichere Variante für den anderen Hund entschieden.

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