Hundeführerschein

  • In BW soll der Hundeführerschein eingeführt werden.

    https://www.facebook.com/SWR1B…5146658/4043968918994071/

    ein Interview dazu mit einer Hundetrainerin.

    https://www.swr.de/swr1/bw/pro…ndefuehrerschein-100.html


    Meine Meinung ist ja ein ganz klares Nein.

    1. Finde ich einen Teil der praktischen Prüfung daneben. Mein erster Hund hat, zB, nie eine Innenstadt von innen gesehen.

    2. Zeigt mir das klassische Beispiel Autoführerschein, dass man Respekt und Rücksichtnahme nicht mit einer Prüfung erwirbt.


    Von mir aus sollte man, wenn man so etwas schon einführt, es in Form eines Seminares vor Anschaffung eines Hundes machen.

  • Ich finde es generell richtig ,aber ich glaube da gibt es noch viel Potenzial nach oben.

    Aber ist doch gut das es angegangen wird.

    Wie es dann in der Realität aussieht ist vermutlich ein anderes Thema.

    Irgendwo meinte aber auch irgendwer ,aber 10Jahren HH ist man eh raus.

  • Ich bin strikt gegen einen Hundeführerschein, weil:

    • Mensch - Hunde Kombinationen ungemein vielfältig sind
    • Behördlicher Schwachsinn
    • sich in meinem Fall jeder seinen Hundetrainer-Befähigungsblafasel-Schrieb dahin stecken kann, wo es immer dunkel ist
    • ein Hundeführerschein nichts über die Kompetenzen aussagt
    • mich z.B. die gesamten Stadthund Thematiken überhaupt nicht interessieren
    • es absolute Zeitverschwendung ist

    ... das sag sag ich u.a. schon seit über 20 Jahren.


    so weit

    Maico

  • Naja,aber dass jemand sich im Vorfeld zumindest soweit informiert ...vielleicht gar nicht verkehrt.

    Zb HSH in reiner Wohngegend usw .

    Die Form ist ja noch sehr theoretisch,die muss überdacht werden.

  • Na, zur Info kann man ja intelligente Fragen in Foren stellen, z.B.: "Zu Hülf, mein Hund sieht hinten ganz anders aus als vorne! Hat mich mein Züchter verarscht?" oder "Mein Schäferhund macht 'Wuff' statt 'Määh!', das ist ja gar kein Schäferhund - da ist kein Schaf drin!"


    Dafür braucht es kein Hundeführerschein.


    so weit

    Maico

  • Wieder etwas, das man zu Geld machen kann. Mehr Zertifikate heisst mehr Einnahmen. Viele schlechte Trainer werden viele Hunde versauen. Es wird dadurch nicht besser, sondern unterstellt Hundehaltern grundsätzlich erstmal Inkompetenz. Und wer schon 10 Jahre den Hund schlägt, darf so weiter machen.

  • Naja,aber dass jemand sich im Vorfeld zumindest soweit informiert ...vielleicht gar nicht verkehrt.

    Zb HSH in reiner Wohngegend usw .

    Die Form ist ja noch sehr theoretisch,die muss überdacht werden.

    Er ist in Niedersachsen ja Pflicht und ich musste ihn machen.
    Solche Themen kommen gar nicht drin vor. Maximal gibt es die Antwortmöglichkeit, dass man sich informiert, was für eine Rasse passt.
    Das wars dann aber auch. Es gibt noch ganz beknackte Antworten, auf Fragen, was man einem Hund füttert. Reste oder Roh sind da z.B. falsch und nur Fertigfutter ist wahres.
    Bestrafungen sind auch ein Thema. Man bestraft so, dass der Hund es nicht mit der Person verknüpft (als ob Hunde blöd seien?) mit einer Wasserpistole z.B.
    Das Ding ist im gesamten ziemlich furchtbar.
    Grundsätzlich finde ich die Idee dahinter aber nicht komplett verkehrt. Allerdings eher als IDiotentest, nach einem Vorfall o.ä.

  • Ich finde das grundsätzlich gut, kommt aber auf die Ausführung an.

    Wenn das mehr eine Begleitprüfung ist ist das blöd, wenn aber der Mensch vor Anschaffung des Hundes sich mal Gedanken machen soll und ihm auf den Zahn gefühlt wird find ich das gut. (Ich wäre ja auch für einen Elternführerschein...)

  • Ich habe (auch Niedersachsen) den theoretischen Test vor vier Jahren gemacht, den praktischen Test vor drei Jahren. (Theorie muss man machen, bevor der Hund einzieht, praktischen Teil spätestens 12 Monate nach Einzug).


    Bei mir waren im Theorieteil wieder ganz andere fragen. Nix zu Fütterung oder gar Bestrafung. Das waren zum Teil fragen zur rechtlichen Seite (Zwingerhaltung verboten, einsperren verboten,...), zur Körpersprache (Körperhaltung einordnen, Meideverhalten benennen, ...), zum Verhalten als Halter mit Hund in der Gesellschaft (Kackhaufen einsammeln, Leinenpflicht beachten,...) und zur Gesundheit (ab welcher Temperatur Fieber, Anzeichen für Schmerzen,...). Also insgesamt nicht verkehrt.


    Praktischer Teil war einfach ein Spaziergang mit der Prüferin. „Prüfungsaufgaben“ waren z.B.

    - Radfahrer passieren

    - Kinder passieren

    - allgemein andere Passanten passieren

    - andere Hund-Halter-Gespanne passieren (Hund darf dabei auch pöbeln, nur nicht in andere reinrennen)

    - Abruf (da durfte man auch mit Würstchen winken, ganz egal, Hauptsache der Hund kommt)

    - an einer Ampel über die Straße gehen

    - ein Stück auf dem Fußweg gehen

    - dem Hund unterwegs „untersuchen“ (Pfoten anschauen, ins Ohr gucken, Zecke absammeln simulieren)


    Es wurden dabei keine Situationen gestellt, sondern einfach das genutzt, was gerade geboten wurde (Jogger, Radfahrer,...). Kein in Geschäfte gehen oder Fahrstuhl fahren oder anbinden und weggehen oder so. Es war auch egal, was der Hund gemacht hat, der durfte bellen, pöbeln, ... wichtig war nur, dass man als Halter gemanagt hat.


    Für mich war das völlig ok und ich fand und finde es für Anfänger auch nicht so schlecht. Jedenfalls wenn es so gemacht wird wie bei mir.


    Ist aber nicht unbedingt überall gleich. Der Hundeführerschein wird auch von hundeschulen angeboten und da wird teilweise im Praxisteil schon so ein scheiß geübt wie „in der vollen Fußgängerzone anbinden und shoppen gehen“. Ich hatte letztlich den theoretischen Teil beim Tierarzt gemacht (halbe Stunde am pc sitzen und multiple choice anklicken, Auswertung und Bescheinigung wurde dann sofort ausgedruckt) und den praktischen Teil beim Tierheim (gemeinsamer Spaziergang mit Tierheimleiterin - für Lynnko wurde während dieser Stunde verdammt häufig Interesse bekundet - irgendwann habe ich schon angefangen den Tierheim-Gassigängern entgegenzurufen „Das ist meiner! Den können Sie nicht haben!“)

    Ich mach’ mir Sorgen über den Biernachschub. Nach diesem Kasten und den anderen ist nur noch ein Kasten übrig.

    (Homer Simpson)


  • Es soll ja in Niedersachsen eigentlich darum gehen, daß der Mensch mit Situationen umgehen kann. Und dann zum Beispiel auch mal was verweigert, weil es für den Hund zu stressig ist oder so.

    Leider machen das einige Prüfer anders, das müßte mal einheitlich geregelt werden.

  • Bei mir waren im Theorieteil wieder ganz andere fragen. Nix zu Fütterung oder gar Bestrafung. Das waren zum Teil fragen zur rechtlichen Seite (Zwingerhaltung verboten, einsperren verboten,...), zur Körpersprache (Körperhaltung einordnen, Meideverhalten benennen, ...), zum Verhalten als Halter mit Hund in der Gesellschaft (Kackhaufen einsammeln, Leinenpflicht beachten,...) und zur Gesundheit (ab welcher Temperatur Fieber, Anzeichen für Schmerzen,...). Also insgesamt nicht verkehrt.

    Wenn da so läuft finde ich es nicht verkehrt.

    Leider machen das einige Prüfer anders, das müßte mal einheitlich geregelt werden.

    Genau das ist mein Problem damit, je nach Hundeschulenkonzept kann dann jeder machen was er will. Wenn ich da an meine erste und einzige Hundeschule denke, na dann Gute Nacht Marie.

  • Bei uns gibt es (*) eine Kurspflicht vor dem Kauf des ersten Hundes, ohne Prüfung

    Wobei ich im Kurs eine der wenigen war, die wirklich den Hund noch nicht gekauft hatte.


    Das waren 2x 2h, Inhalt waren

    • Kauf (wo, wo bestimmt nicht)
    • Hunderassen (Empfehlungen, also zb kein Appenzeller als reiner Bürohund mit 2x10min Auslauf)
    • Rechtliches (Hundesteuer, Haftpflicht, Mietrecht etc)
    • Haltung (wieviel Zeit braucht in Hund,wie lange kann ein Hund allein sein etc)
    • Umgang (Leine, wenn andere an Leine, kein Belästigen von Menschen)
    • und ähnliche Themen


    Nachher waren noch einige Lektionen (10??) Welpen-, Junghund- oder Erziehungskurs Pflicht, auch ohne Prüfung.


    Ich fand das nicht schlecht, es gibt schon Menschen, die sehr seltsame Vorstellungen haben. Für die ist es wichtig, die Wissenden überleben die paar Lektionen auch.



    (*) vielleicht auch nicht mehr oder nur für 'grosse und massige Hunde' dh >35cm oder >15kg

  • Das war bei uns auch so. Ich hab das bei einer (sehr netten) Jäger-Familie gemacht, auf Empfehlung und weil die auch preislich nicht so unverschämt waren, wie die ganzen Hundeschulen.

    Der praktische Teil findet bei denen auch immer an einem Sonntag in der Stadt statt :winking_face: Abruf war im umzäunten Garten, falls es nicht klappt. Anstelle der "Ganzkörper-Kontrolle" von einem völlig fremden, war es denen wichtiger, dass sich der Chip auslesen ließ, falls das Tier doch einmal verloren geht.


    Ich wollte auch nicht sagen, dass der Hundeführerschein aus unsinnigen Fragen besteht, aber einige Knüller sind da halt doch einfach drin, die ich nicht sonderlich gut heiße. Zumindest als ich den theoretischen Teil gemacht habe. Das war Anfang 2015.

    Hier sind auch noch einige lustige Fragen aufgelistet, an die ich mich auch noch gut erinnern kann:


    Was passiert, wenn man versucht, einen Hund, der gerade Angst hat, mit Worten und durch Streicheln zu beruhigen?


    · Der Hund wird sich beruhigen und seine Angst verlieren.

    · Der Hund wird darin bestätigt, dass es richtig ist, Angst zu haben.

    · Der Hund wird von dem Moment an perfekt gehorchen, weil er sich so verstanden fühlt.

    · Der Hund könnte aggressiv reagieren.


    Wie kann man vermeiden, dass der Hund durch Strafen das Vertrauen in seinen Besitzer verliert?


    · Durch Strafen verliert der Hund immer das Vertrauen in seinen Besitzer, daher sollte ganz darauf verzichtet werden.

    · Mit einer indirekten Strafe, wie mit der Wasserpistole zu spritzen. Dabei darf der Hund nicht bemerken, woher die Strafe kommt.

    · Mit einer indirekten Strafe, wie mit der Wasserpistole zu spritzen. Dabei sollte man gleichzeitig schimpfen, sonst versteht der Hund nicht, woher das Wasser kam.

    · Durch Schütteln am Nackenfell und gleichzeitigem Schimpfen.



    Da waren noch ein paar andere von dem Kaliber, aber die finde ich leider auf die schnelle nicht.

  • Anstelle der "Ganzkörper-Kontrolle" von einem völlig fremden

    „Körperkontrolle“ war bei meiner Prüfung durch mich, nicht durch Fremde. Das war eher so ein „Pfote auf Verletzung prüfen, falls der Hund humpelt“.


    Ich glaube, man kann es wirklich vernünftig gestalten so einen Hundeführerschein. Ich finde es nur blöd, dass es zum größten Teil die hundeschulen sind, die das anbieten - die passen die Prüfung dann auf ihr Kursangebot und auf ihre Philosophie an. Ich habe echt stundenlang im Internet gesucht, bis ich die Möglichkeit gefunden habe, die Prüfung beim Tierheim zu machen. Die hundeschulen machen Werbung ohne Ende dafür, so gut wie immer gekoppelt an Kurse, die man belegen muss, bevor man die Prüfung ablegen darf.

    Ich mach’ mir Sorgen über den Biernachschub. Nach diesem Kasten und den anderen ist nur noch ein Kasten übrig.

    (Homer Simpson)


  • Ich habe den Hundeführerschein auch gemacht, genau so, wie Annali es beschrieben hat.

    Es war im Prinzip ein lockerer Spaziergang mit allen Alltsgssituationen. Ich habe dafür noch nicht mal üben müssen.


    Einer Teilnehmerin ist der Hund abgehauen, weil er ein Kaninchen spannender fand. Sie hat die Prüfung trotzdem bestanden, da ihr Hund relativ schnell zurück kam.


    Ich fand diese Prüfung sehr sinnvoll, weil die Beziehung zwischen Mensch und Hund im Vordergrund stand.


    Es kommt aber sicherlich auf die Prüfer an und in diesem Punkt kann ich die Bedenken einiger gut nachvollziehen.

    Auf der anderen Seite täte aber vielen Hundebesitzern ein wenig Einsicht in das Wesen 'Hund' ganz gut und vor allem auch die Tatsache, wie man seinen Hund in der Öffentlichkeit führt. Da hapert es bei vielen.

  • vielleicht auch nicht mehr oder nur für 'grosse und massige Hunde' dh >35cm oder >15kg

    In der Schweiz ist wohl alles etwas kleiner. Bei uns sind es 40cm/20kg.


    Und da Kelvin zumindest die 40cm überschreitet, musste ich hier eine theoretische Sachkundeprüfung machen. Ein bisschen sinnvolles (obwohl z.B. die meisten Bildchen zur Körperhaltung bei meinem Hund so gar nicht passen.... Rute hoch? Bürste? :thinking_face:), viel Quatsch und dann noch sehr spezielle Fragen wie z.B. zu typischen Augenkrankheiten beim Mastino Napoletano und ähnliches (speziell diese Frage war doppelt blödsinnig, weil der hier zu den „Hunden spezieller Rassen“ gehört, für die m.W. eine erweiterte Sachkundeprüfung abgelegt werden muss, wo man diese Frage dann ja reinpacken könnte).

    Halt ein großer Anteil an Fragen, die die allermeisten Hundehalter niemals interessieren wird. Und das gerade auch unter den „Überraschungsfragen“ (einen Teil des Fragenkatalogs kann man nicht vorher einsehen). Wie groß der Schlafraum in einer Hundehütte sein sollte? Im Falle meines Hundes wäre das ein zweiseitig offener Verschlag...

  • Ich bin da bei mikesch0815, wozu soll das gut sein? Entweder man ist ein guter Hundehalter oder nicht, wenn nicht wird einen auch ein Blatt Papier nicht zu einem machen. Man sieht doch so schon, wie viele Halter wider besseren Wissens beschissen mit ihrem Hund umgehen, da wird ein Führerschein auch nichts dran ändern. Wer wirklich Interesse hat, sich vorab zu informieren, wird das von sich aus tun.

    (Und Madame kann halt nichts, die würd so einen Führerschein im Leben nicht bestehen. :grinning_squinting_face:)

    You miss a 100% of the shots you don't take.

    (Wayne Gretzky)

    2 Mal editiert, zuletzt von Zurimor ()

  • Ich bin da bei mikesch0815, wozu soll das gut sein? Entweder man ist ein guter Hundehalter oder nicht, wenn nicht wird einen auch ein Blatt Papier nicht zu einem machen. Man sieht doch so schon, wie viele Halter wider besseren Wissens beschissen mit ihrem Hund umgehen, da wird ein Führerschein auch nichts dran ändern. Wer wirklich Interesse hat, sich vorab zu informieren, wird das von sich aus tun.

    (Und Madame kann halt nichts, die würd so einen Führerschein im Leben nicht bestehen. :grinning_squinting_face:)

    Ich erlebe natürlich auch immer wieder HH die sich für einzigartig und allwissend halten, aber es gibt ja auch viele denen bewusst ist, lernen ist ein Zeichen von Intelligenz.

    Mit jedem meiner Hunde lerne ich etwas neues, endet hoffentlich nicht.


    Deshalb, die Form ist es noch nicht, aber die Idee ist richtig und gut.

  • Ich wüsste nicht, was ich nun im Rahmen eines Hundeführerscheins konkret neues lernen sollte...


    Ich bevorzuge noch immer mir ethologische Bücher zu kaufen. An meinem Meisterwerk "Rumsologie - der Welten Weisheit wahrer Zugang in Wort und Bild, ein Kompendium in 5 Bänden." arbeite ich noch.


    so weit

    Maico

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